Katharina Miketta
Referentin für Diversity Policies
Diversity Policies Universität Siegen Strategiepapier
Diversity Policies of the University of Siegen
Geschäftsordnung Kommission für Diversity Policies
Richtlinie für einen respektvollen Umgang (Anti-Diskriminierung)
Unisex-Toiletten an der Universität Siegen
Die AG Geschlechtliche Vielfalt gibt anlässlich des diesjährigen Diversity-Tages unter dem Motto #TINklUSiv die Einrichtung von Unisex-WCs an mehreren Standorten der Universität Siegen bekannt. Wo sich die insgesamt fünf Unisex-WCs genau befinden, finden Sie in diesem Artikel.
Als Unterzeichnerin der Charta der Vielfalt und als zertifizierte diversitätsgerechte Hochschule bekennt sich die Universität Siegen sowohl nach innen als auch nach außen zur Vielfalt ihrer Mitglieder. Sie fördert aktiv ein Forschungs-, Lehr-, Lern- und Arbeitsumfeld, das frei ist von Vorurteilen und Diskriminierungen jeglicher Art und trägt damit zu einer Kultur der Toleranz und Wertschätzung bei.
Ein kleiner, aber durchaus wichtiger Schritt auf dem Weg, offensichtlich bestehende Diskriminierung abzubauen, stellt die Einrichtung von geschlechtsneutralen Toiletten dar. Nach wie vor dominieren in öffentlichen Gebäuden Ausweisungen von Toiletten, die sich an der binären Geschlechtereinteilung der Gesellschaft in männlich vs. weiblich orientieren. Toiletten mit binärer Geschlechtertrennung (m/w) diskriminieren jedoch Personen, die sich als inter* oder trans* identifizieren sowie jene Menschen, die sich schlichtweg keiner binären Geschlechterordnung unterordnen können bzw. möchten (non binary, nicht binär, enby). Betroffen von der Problematik geschlechterspezifischer Toiletten sind ebenso Elternteile, die mit ihren Kindern anderen Geschlechts als dem jeweils eigenen eine Toilette aufsuchen.
Diskriminierung findet in diesem Fall immer dann statt, wenn
- eine Person eine Toilette aufsucht, die ihrer subjektiven geschlechtlichen Identität entgegensteht,
- die Person auf einer Toilette angefeindet und sogar bedroht wird (z.B., weil ihr objektives Erscheinungsbild nicht dem „Label“ des Toilettenraums entspricht) oder
- kein Toilettenraum existiert, der die geschlechtliche Identität der Person widerspiegelt.
Leider führt dies bei den oben genannten Personengruppen sogar dazu, dass sie den Tag über möglichst wenig trinken/essen, um einer derartigen Situation zu entgehen. Dabei können Konzentrationsschwächen und sonstige körperliche Schäden entstehen. Zudem trägt die aktuell noch vorherrschende Situation zur Tabuisierung der Thematik von Trans* und Inter* im (hochschul-)öffentlichen Diskurs bei.
Da Universitäten immer auch eine gesellschaftliche Vorbildfunktion einnehmen und proaktiv mit gutem Beispiel vorangehen sollten, haben sich das Prorektorat für Bildung, das Gleichstellungsbüro, die Referentin für Diversity Policies, der AStA, queer@uni und SCHLAU Siegen für die Einrichtung von Unisex-Toiletten an allen Hochschulstandorten eingesetzt. Dies bedeutet keinesfalls, dass gleichzeitig die nach Geschlechtern getrennten Toiletten abgeschafft werden sollen, sondern bezieht sich lediglich darauf, alte und neue Strukturen zusammenzudenken, wie es beispielsweise in Zügen, im Flugzeug oder auch in skandinavischen Ländern Gang und Gäbe ist. Auch viele Hochschulen haben mittlerweile damit begonnen, Toiletten für Alle einzurichten (vgl. Zeit Online, Stand 22.01.20).
Die AG Geschlechtliche Vielfalt hat es in den vergangenen Monaten geschafft, in enger Zusammenarbeit mit dem Dezernat 5 erste Unisex-WCs einzurichten. Dies stellt einen wichtigen Schritt auf dem Weg hin zu einer #TINklUSiven Hochschule dar.
Hier finden Sie die Unisex-WCs (Standorte):
- Campus Adolf-Reichwein-Straße: AR-NA Ebene 090/1 (neben dem Senatssaal)
- Campus Hölderlin-Straße: H-B 7419
- Campus Paul-Bonatz-Straße: PB-A 003
- Campus Unteres Schloss: US-D 084
- Emmy-Noether-Campus: ENC-A 190, ENC-A 290, ENC-C 091
- Studienservice Center Sandstraße 16-18 F-S 481; 481.1