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Das Diversity Audit „Vielfalt gestalten“

Das Diversity-Audit „Vielfalt gestalten“ des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft begleitet und berät die Universität Siegen dabei, den Umgang mit Vielfalt in der Hochschule zu professionalisieren.

Noch immer orientieren sich viele Hochschulen am sog. "Normalstudenten" ‑ einem Abiturienten deutscher Herkunft, der unmittelbar nach dem Schulabschluss ein Vollzeitstudium aufnimmt und dieses als seinen Lebensmittelpunkt betrachtet. Dabei sind Abweichungen von dieser vermeintlichen Norm immer weniger die Ausnahme als vielmehr die Regel. Um die Chancengerechtigkeit in der Hochschulbildung zu erhöhen und zu erreichen, dass Hochschulzugang und Studienerfolg nicht von der kulturellen oder sozialen Herkunft der Studierenden, ihrem Bildungs- und Erfahrungshintergrund oder ihren Lebensumständen abhängen, sondern von ihrer individuellen Leistungsbereitschaft und -fähigkeit, müssen Hochschulen der Diversität ihrer Studierenden bei der Gestaltung von Lehre und Studium, Beratung und Betreuung Rechnung tragen.

Das Audit unterstützt Hochschulen dabei, eine hochschulspezifische Diversitätsstrategie zu entwickeln und umzusetzen. „Vielfalt gestalten“ begleitet und berät die Hochschulen dabei, Strukturen, Angebote, Instrumente und Maßnahmen für diverse Studierendengruppen zu konzipieren, diese Gruppen in den Hochschulalltag zu inkludieren und zum Studienerfolg zu führen. Das Audit verschränkt Elemente der Organisationsentwicklung mit kollegialer Beratung und externer Begleitung. Moderierte Reflexionen und Gespräche mit allen Beteiligten und potenziellen Anspruchsgruppen (Hochschulleitung, Studierende, Beschäftigte) begleiten und fördern den Prozess innerhalb der Hochschule.

Der Auditierungsprozess erstreckt sich über einen Zeitraum von zwei Jahren und beinhaltet einen internen Prozess innerhalb der Universität Siegen, der von einer Auditorin (Frau Dr. Daniela De Ridder) begleitet wird. Der interne Auditierungsprozess dient der Entwicklung und Implementierung einer hochschulspezifischen Diversity-Strategie. Dabei werden folgende 7 Handlungsfelder des Hochschulmanagements berücksichtigt:

  • Strategie und Struktur
  • Studium und Lehre
  • Service und Beratung
  • Interne Kommunikation und Partizipation
  • Externe Kommunikation
  • Personalmanagement
  • IT und Liegenschaften

Die beiden erstgenannten Handlungsfelder „Strategie und Struktur“ und „Studium und Lehre“ sind für das Diversity-Audit von zentraler Bedeutung und deshalb für die Strategieentwicklung obligatorisch. Der interne Auditierungsprozess besteht aus fünf hochschulinternen Workshops, die von Frau Dr. De Ridder moderiert und begleitet werden.

Zu Beginn und zum Abschluss des internen Auditierungsprozesses erstellt die Universität Siegen einen Selbstreport. Der erste Selbstreport dokumentiert die Ausgangssituation der Universität, insbesondere hinsichtlich der Zusammensetzung der Studierendenschaft und der bereits vorhandenen zielgruppenspezifischen und diversitätsorientierten Angebote und formuliert überprüfbare Entwicklungsziele, die im Verlauf des Auditierungsverfahrens erreicht werden sollen. Der zweite Selbstreport reflektiert den Auditierungsprozess und bilanziert, inwieweit die selbstgesetzten Ziele erreicht wurden.

Parallel zum internen Auditierungsprozess erfolgt im Diversity-Forum ein kollegialer Austausch mit den Hochschulen, die sich zur selben Zeit im Auditierungsprozess befinden.