Katharina Miketta
Referentin für Diversity Policies
Diversity Policies Universität Siegen Strategiepapier
Diversity Policies of the University of Siegen
Geschäftsordnung Kommission für Diversity Policies
Richtlinie für einen respektvollen Umgang (Anti-Diskriminierung)
Universität Siegen erhält das Diversity-Zertifikat "Vielfalt gestalten" des Stifterverbandes
Am 18.02. fand im Allianz-Forum Berlin die feierliche Zertifikatsverleihung statt. Übergeben wurde das Zertifikat von Dr. Volker Meyer-Guckel (Mitglied der Geschäftsleitung des Stifterverbandes).
Der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft hat die Universität Siegen zum Abschluss eines zweijährigen Prozesses mit dem Zertifikat des Diversity Audits „Vielfalt gestalten“ ausgezeichnet. Damit würdigt der Stifterverband Konzepte und Maßnahmen für einen wertschätzenden Umgang mit der Diversität von Studierenden und Beschäftigten.
Ziel ist es, die Chancengerechtigkeit in der Hochschulbildung zu erhöhen. „Denn das universitäre Leben und die Lehre geht immer noch viel zu sehr von einem vermeintlichen Norm-Studierenden aus, mit deutscher Herkunft, akademischem Familienhintergrund, gesund, leistungsfähig und ohne Schlenker in der Biografie“, erklärt Prof. Dr. Alexandra Nonnenmacher, die sich – im Auftrag des Rektors - als Prorektorin für Bildung gemeinsam mit Katharina Miketta, Referentin für Diversity Policies, für das Thema einsetzt.
Doch Abweichungen von dieser vermeintlichen Norm seien weniger die Ausnahme als die Regel. „Wir müssen die Lebenswirklichkeit betrachten und diese ist nun mal vielfältig“, sagt Nonnenmacher. Die Universität Siegen setzt sich deshalb dafür ein, dass Hochschulzugang und Studienerfolg nicht von der kulturellen oder sozialen Herkunft der Studierenden, ihrem Bildungs- und Erfahrungshintergrund oder ihren Lebensumständen abhängen, sondern von ihrer individuellen Leistungsbereitschaft und -fähigkeit.
„An dem Auditierungsprozess haben sich viele Menschen aus verschiedenen Bereichen der Universität beteiligt, sodass wir nicht nur ein Bild der gelebten Vielfalt bekommen haben, sondern, wie es Aufgabe im Zertifizierungsprozess ist, eine langfristige Diversity-Strategie entwickeln konnten“, erklärt Projektleiterin Katharina Miketta.
Wichtig sei dabei vor allem, die interne Kommunikation in Bezug auf Diversität zu fördern. So wurde unter anderem ein Diversity Guide, ein Leitfaden mit allen Angeboten, die Vielfalt unterstützen, herausgegeben und das Beratungsangebot des Servicebüros Inklusive Universität Siegen ausgebaut. „Es ist uns wichtig, mögliche Diskriminierung sichtbar zu machen und abzubauen“, so Katharina Miketta. „Dazu braucht es nachhaltige Strukturen, die wir durch den Auditierungsprozess entwickeln konnten.“
Das Zertifikat sei kein „Prüfstempel“ für Chancengerechtigkeit und die Umsetzung der Diversity-Strategie kein Selbstläufer, da sind sich Nonnenmacher und Miketta einig. Es sei vielmehr eine langfristige Aufgabe, die Geduld erfordere. „Wir müssen weiter Sensibilität für das Thema entwickeln und zeigen, dass Diversität von Menschen eine kreative Bereicherung und eine Chance für die gesamte Hochschule ist “, so Nonnenmacher. „Gelebte Vielfalt soll selbstverständlich an unserer Universität sein.“
Der Auditierungsprozess bestand aus fünf hochschulinternen Workshops, die von der externen Auditorin, Dr. Daniela De Ridder begleitet wurde. Moderierte Reflexionen und Gespräche auch mit Beteiligten anderer Hochschulen gehörten ebenfalls zum Verfahren.
Neben der Universität Siegen nahmen von Ende 2017 bis Dezember 2019 an der Auditierung teil: Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Frankfurt University of Applied Sciences, HAW Hamburg, Hochschule Hannover, Universität Vechta. Insgesamt haben mittlerweile 42 Hochschulen das Audit abgeschlossen.